Montag, 12. Mai 2014

Die Welt in der Du lebst

Denk dran: Du lebst in einer Welt
In der man bloß als Rädchen zählt
Als Variable einer Gleichung
Vorprogrammiert aufs Bereichern
In einer Welt, in der das Haben
Macht einen edel und erhaben
Und Charme, Gefühle, Komplimente
Sind nur Verkaufsargumente
Wo Qualität jedweder Kunst
Gemessen wird an Händlergunst
Wen wundert’ s dass Kultur mit Geld
Im Wörtchen „Wert“ zusammenfällt?
Hier stricken Menschen Seifenopern
Mit Werbung zwischendurch zum Stöbern
Die Böllerinseln sind Oasen
Und Menschlichkeit ‚ne Seifenblase
Im heißen Tanz um den Baal
Der Götze selber lenkt den Ball
Sieh, wie der glorreiche Mammon
Im Sonnenglanz besteigt den Thron
Wie er, vergnügt über die Welt
In ihr die goldenen Kälber zählt
Wie er, erbost oder zufrieden
Entscheidet über Krieg und Frieden
Wie er den Schicksalsfaden webt
Und Leichen unter sich begräbt
Das ist die Welt in der Du lebst
Bis Du ihr irgendwann entschwebst
Bis es soweit ist denke dran:
Lass sie nicht an die Seele ran

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